Galerie EIGEN + ART Leipzig
POSITIONS
Sven Braun
Daniel Lezama
Marcel Odenbach
Cornelia Parker
Kai Schiemenz
Eröffnung
Samstag, 14. Januar 2012, 11 - 21 Uhr
Galerie EIGEN + ART Leipzig
14. Januar bis 14. April 2012
Die Skulptur in der Galerie besteht aus zwei Teilen: einer Wandarbeit, ‚Islands of Swarm’, die ein Archiv von Stadienbildern und assoziierten Architekturen, beinhaltet und einer Raumskulptur, ‚Mr.Hyde’, die ursprünglich als Display für das Archiv dienen sollte.
Ausgangspunkt für beide Arbeiten ist die Idee, dass Architekturen keine Behälter für menschliche Bedürfnisse darstellen – sondern dass Bedürftigkeiten und Menschlichkeiten von Architekturen generiert werden. Architekturen sind keine neutralen Schachteln für Gemeinschaften, sondern Gemeinschaften werden ausgehend von Kollektoren geformt und genormt.
Die spektakelproduzierende Gesellschaftsform namens Demokratie stellt selbst einen Effekt von Arenen dar, deren Errichtung sich von der Antike bis in die Postmoderne durchzieht – weswegen architektonische Kulturtechniken vom griechischen Stadion bis zu Allianz-Arenen im Archiv untersucht werden. Stadien werden als positive Bedingung von Öffentlichkeiten erforscht, die in derselben Bewegung hervorgebracht werden, mit der sich die Menschen im Kollektor verteilen. So ergeben sich verschiedene Fragen: Gibt es Öffentlichkeiten erst, seit es Gestelle der Versammlung gibt? Sind Demokratien reine Effekte von Stadionöffentlichkeiten? Wie verändert sich die Stadionöffentlichkeit durch die angeschlossenen Medien?
Stadien sind Kulturtechniken der Versammlung, Übertragung und Speicherung von künstlichen Welten. Als Medien sind sie keine passiven Empfänger menschlicher Zusammenkünfte, sondern aktive Teilnehmer an Ereignissen, deren Verlauf sie mit gestalten. Was in diesen »Gestellen« (Heidegger) sichtbar wird, ist nicht nur das Ereignis, aus dessen Anlass man sich versammelt hat. Die versammelnde Menge gibt sich auch selbst zu sehen – was Stadien mit verwandten Architekturen wie Opernhäusern oder Bühnenräumen gemeinsam haben.
Auszüge des Textes entstanden in Zusammenhang für eine Veranstaltung mit
Knut Ebelling
Kai Schiemenz beschäftigt sich in raumfüllenden Installationen und baugebundenen Arbeiten mit der Funktion und den vorgegebenen Parametern von Architektur, die er einerseits nutzt und gleichsam leicht verschiebt. In der Galerie EIGEN + ART wird der Ausgangsraum von Schiemenz so gespiegelt, dass ein neuer Raum entsteht. Dieser neue Raum scheint sich in sich selbst nicht optisch, sondern räumlich zu brechen und setzt der Frage nach der disziplinierenden Funktion der Architektur etwas gegenüber, das unabhängig seinen eigenen Regeln folgt.
aus: http://cgi.eigen-art.com/user-cgi-bin/index.php?article_id=1&clang=0&detail=9190
POSITIONS
Sven Braun
Daniel Lezama
Marcel Odenbach
Cornelia Parker
Kai Schiemenz
Eröffnung
Samstag, 14. Januar 2012, 11 - 21 Uhr
Galerie EIGEN + ART Leipzig
14. Januar bis 14. April 2012
Die Skulptur in der Galerie besteht aus zwei Teilen: einer Wandarbeit, ‚Islands of Swarm’, die ein Archiv von Stadienbildern und assoziierten Architekturen, beinhaltet und einer Raumskulptur, ‚Mr.Hyde’, die ursprünglich als Display für das Archiv dienen sollte.
Ausgangspunkt für beide Arbeiten ist die Idee, dass Architekturen keine Behälter für menschliche Bedürfnisse darstellen – sondern dass Bedürftigkeiten und Menschlichkeiten von Architekturen generiert werden. Architekturen sind keine neutralen Schachteln für Gemeinschaften, sondern Gemeinschaften werden ausgehend von Kollektoren geformt und genormt.
Die spektakelproduzierende Gesellschaftsform namens Demokratie stellt selbst einen Effekt von Arenen dar, deren Errichtung sich von der Antike bis in die Postmoderne durchzieht – weswegen architektonische Kulturtechniken vom griechischen Stadion bis zu Allianz-Arenen im Archiv untersucht werden. Stadien werden als positive Bedingung von Öffentlichkeiten erforscht, die in derselben Bewegung hervorgebracht werden, mit der sich die Menschen im Kollektor verteilen. So ergeben sich verschiedene Fragen: Gibt es Öffentlichkeiten erst, seit es Gestelle der Versammlung gibt? Sind Demokratien reine Effekte von Stadionöffentlichkeiten? Wie verändert sich die Stadionöffentlichkeit durch die angeschlossenen Medien?
Stadien sind Kulturtechniken der Versammlung, Übertragung und Speicherung von künstlichen Welten. Als Medien sind sie keine passiven Empfänger menschlicher Zusammenkünfte, sondern aktive Teilnehmer an Ereignissen, deren Verlauf sie mit gestalten. Was in diesen »Gestellen« (Heidegger) sichtbar wird, ist nicht nur das Ereignis, aus dessen Anlass man sich versammelt hat. Die versammelnde Menge gibt sich auch selbst zu sehen – was Stadien mit verwandten Architekturen wie Opernhäusern oder Bühnenräumen gemeinsam haben.
Auszüge des Textes entstanden in Zusammenhang für eine Veranstaltung mit
Knut Ebelling
Kai Schiemenz beschäftigt sich in raumfüllenden Installationen und baugebundenen Arbeiten mit der Funktion und den vorgegebenen Parametern von Architektur, die er einerseits nutzt und gleichsam leicht verschiebt. In der Galerie EIGEN + ART wird der Ausgangsraum von Schiemenz so gespiegelt, dass ein neuer Raum entsteht. Dieser neue Raum scheint sich in sich selbst nicht optisch, sondern räumlich zu brechen und setzt der Frage nach der disziplinierenden Funktion der Architektur etwas gegenüber, das unabhängig seinen eigenen Regeln folgt.
aus: http://cgi.eigen-art.com/user-cgi-bin/index.php?article_id=1&clang=0&detail=9190
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